Wir treffen sie jeden Tag; Entscheidungen von kleinerer oder grösserer Tragweite. Viele fallen uns leicht: Soll ich ins Kino gehen oder lieber ein gutes Buch lesen? Esse ich Pizza oder Pasta? Kaufe ich mir dieses elegante Hemd oder lieber ein kultiges Shirt? Besuche ich meine kranke Mutter oder gehe ich mit Freunden aus? Vielleicht war die letzte Frage gar nicht so trivial. Denn unsere Gefühle und Wünsche stehen eben manchmal im Konflikt mit unserem Wertesystem. Und dann gibt auch es die offensichtlich schwierigen Entscheidungen wie: Entscheiden wir uns für Projekt A oder lieber B? Sollen wir die Investition in das neue Gebäude machen oder lieber lassen?
Nachdem ich Ihnen im letzten Managementletter den integrativen Entscheidungsprozess in Gruppen vorgestellt habe, geht es dieses Mal um die kartesische Logik.
Die kartesischen Koordinaten
Am Anfang wählen Sie das Thema, für das eine Entscheidung ansteht. Die Frage stellen Sie auf den Prüfstand der kartesischen Koordinaten, die durch die vier folgenden Fragen gebildet werden:
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1. Was wird passieren, wenn Sie das tun?
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2. Was wird passieren, wenn Sie das nicht tun?
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3. Was wird nicht geschehen, wenn Sie es tun?
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4. Was wird nicht geschehen, wenn Sie es nicht tun?
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Die kartesischen Koordinaten ermöglichen Ihnen einen 360° Blick auf das Thema. Sie sorgen - trotz der scheinbaren Ähnlichkeit - dafür, dass Sie immer wieder neue Denkperspektiven einnehmen. Obwohl die jeweilige Frage nur das jeweilige Gegenteil der vorherigen Frage ist, ist es keineswegs so, dass Sie immer nur das Gegenteil der vorangegangen Antwort finden.
Wenn Sie die gefundenen Antworten auf die Verträglichkeit mit Ihren Werten oder auch der Strategie prüfen, stellen Sie sicher, dass Sie zu tragfähigen und sinnvollen Entscheidungen finden, die auch langfristig befriedigen.
Ich empfehle Ihnen, diese Fragen als einen festen Ablauf in Ihren Entscheidungsprozess zu integrieren. Durch die Wiederholung gewinnen Sie immer mehr Routine. Mit der Zeit werden Sie sehr schnelle und fundierte Entscheidungen treffen können.
Keine Lust auf abstrakte Dinge? Kein Problem. Dann probieren Sie es doch mit der Entscheidungswaage, die ich Ihnen im nächsten Abschnitt vorstelle. Viel Erfolg.
Jürg Wilhelm
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