„Alles auf der Welt kommt auf
einen gescheiten Einfall und
auf einen festen Entschluss an.“
Johann Wolfgang von Goethe
Wer kennt das nicht: Wir haben eine Entscheidung getroffen und beginnen zu hadern, ob es die richtige war. Klar: Jedes Mal wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns auch gegen etwas und müssen dabei oft zwischen ähnlich attraktiven oder auch unattraktiven Alternativen wählen.
Nach knappen Entscheidungen, beginnen Menschen ihre Wahl zu rechtfertigen und Zweifel zu unterdrücken, indem sie die gewählte Variante auf- und die abgelehnte Variante abwerten. Doch ist dieser Prozess bereits die Folge eines inneren Konflikts mit der getroffenen Wahl.
Als kognitive Dissonanz bezeichnen Psychologen den unangenehmen Gefühlszustand, der auftritt, wenn sich nahezu gleichstarke Wünsche oder Meinungen nicht in Einklang bringen lassen. Das kostet sehr viel Energie, die uns für andere Dinge fehlt.
Mehrere Studien zeigen, dass Menschen, die in einem moralischen oder auch faktischen Dilemma stecken, sich von ihren Schuldgefühlen wie auch von ihrem Zweifel im wahrsten Sinn des Wortes reinwaschen können.
Wer sich vom Restzweifel befreien möchte, kann sich nämlich einfach nur möglichst bald nach der Entscheidungsfindung die Hände waschen. Neben dem Schmutz werden dabei auch etwaige Restzweifel weggespült, wie zwei US-Forscher in Versuchen festgestellt haben. Diese physische Handlung wirkt sich unmittelbar auf die Psyche aus.
"So wie der Waschprozess uns von dem schlechten Gewissen nach unmoralischem Verhalten befreit, reinigt er uns auch von den Spuren vergangener Entscheidungen und reduziert die Notwendigkeit, unsere Wahl zu rechtfertigen", erklären die Wissenschaftler.
Spike Lee und Norbert Schwarz (beide University of Michigan, Ann Arbor):
Science (Bd. 328, Nr. 5979, S. 709, doi: 10.1126/science.1186799)
Eine saubere und einfache Sache, kann man da nur sagen!
Ich wünsche Ihnen ein glückliches Neues Jahr mit vielen guten und tragfähigen Entscheidungen.
Ihr Jürg Wilhelm
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